Essen und Trinken in Japan

Was man wissen sollte wenn man Nihon besucht ...

  

Fugo (Kugelfisch) Sashimi

Fugo-Essen in Oita    Hi Chibi - Where are you now ?

Fugo-Essen in Oita: Oishidesu und manchmal auch tödlich (ca. 50 Todesfälle im Jahr)

     

Kochkunst
Die Grundlage des japanischen Essens ist Reis, der mit Fisch, Gemüse, Eiern und Tofu serviert wird. Eine Hauptmahlzeit besteht meistens aus einer Schale Reis, einer Schüssel Miso-Shiru-Suppe, Pickles, Gemüse, einer Portion Fisch oder Fleisch und einer Schale grünem Tee. Ob trendige Sushi (Reisröllchen mit verschiedenen Füllungen) und schlichte Sashimi (roher Fisch), schmackhafte Teriyaki (mariniertes gebratenes Rindfleisch), zarte Sukiyaki (dünne Rindfleischstreifen, Tofu und Zwiebeln in Sojasoße und Ei), oder raffinierte Tempura (in Öl ausgebackene Meeresfrüchte und Gemüse) – die traditionelle japanische Küche ist eine Kunst für sich. Der Eigengeschmack der Zutaten steht immer im Vordergrund; starke Gewürze sind eher selten. Die Kombination verschiedener Formen und Farben, die auf dem Teller angerichtet werden, macht die typisch japanische Mahlzeit zum Genuss für alle Sinne.

Trotz Bedenken mancher Deutscher in Bezug auf rohen Fisch und Tofugerichten, erweißt sich die japanische  Küche als geschmacklich hervoragend, vielseitig und äußerst gesund. Lieblingsspeise wurden Sushi, ein gesäuerter kalter Reishappen belegt mit unterschiedlichstem rohen Fisch und Meeresfrüchten: Garnelen, Krebsen, Muscheln und Tintenfisch. Das Ganze wird eingetunkt ins Standartgewürz "O-Shoju" (Sojasauce). Auch "Tempura", Fisch und Gemüsestückelchen in Teig gehüllt und fritiert schmeckten Klasse, besonders wenn sie für Jürgen von Kikuchi (Bild links) in Naha zubereitet wurden.

 

Aber auch Geflügel und Schweinefleisch wird gleichrangig angeboten. Rindfleisch, besonders das zart fettmarmorierte Fleisch der Kobe-Rinder ist Luxus.

Eine Spezialität in Hiroshima ist das Sumoringeressen das im "Äto-Sawa" serviert wird. Es gibt am Tisch auf einem Stövchen in einer Pfanne gebruzzeltes Allerlei mit Rindfleisch. Ebenfalls in H. gibt’s die "Okonomiyaki" eine Mischung aus Pizza und Döner Kebab, hervorragend. Eine Spezialität auf Miyajima sind die Kake (Austern).

Preisgünstig und gut auch die Nudelsuppen mit dicken Nudeln "Udon", etwas Fleisch, Gemüse, Ei und Seetang darin. Gegessen wird immer mit Esstäbchen "O-hachi", auch die Suppe. Sehr oft auch wird die Delikatesse "Chawamushi" serviert: eine Art Eiersuppe. Die Speisen werden immer fürs Auge angerichtet und auf vielen Tellerchen und Schälchen serviert. 

 

Gepaßt wurde nur bei "Sabashi" rohem Pferdefleisch einer Carpaccio-ähnlichen Delikatesse in Kumamoto und bei "Kurake" einem Appetizer-Opener aus Qualle.

Obst ist teuer, aber auch ausgesucht gut: Besonderheit hier "Nashi" Mischung zwischen Apfel und Birne. Ungewöhnlich groß (wie Wachteleier !) die roten Trauben aus Kumamoto. In Shizuoka Taubeneiergroße Erdbeeren.

Natürlich gibt es auch die ganze Bandbreite amerikanischer Fastfoodrestaurants: Kentucky Fried Chicken, Mc Donalds oder Mister Donat und deren Japanische Klone wie z.B.: Mosburger.

 

       nobles Essen in Beppu

Getränke
Das bekannteste japanische Getränk ist die Sake, ein hochprozentiger Reiswein, der meistens heiß (aber auch kalt) in Porzellan- oder Keramikkaraffen serviert und aus kleinen Schälchen getrunken wird. Sake wird durch Gärung aus bestimmten Reissorten gewonnen und hat einen Alkoholgehalt von 15-17%. Ein für Europäer gewöhnungsbedürftiger, starker, aus Reis und Süßkartoffeln gebrannter Aquavit ist Shochu, wird meist mit einer Frucht im Glas serviert. Der Umeshu, ein bei Frauen beliebter, süßlicher Pflaumenwein ist eine Mischung zwischen Likör und Obstler.

Party & Meeting der Sensei der Oita-Region   

Super ist es, dass auf den Strassen alle 150 m ein Getränkeautomat steht. Für 150Yen bekommt man ein Sportsgetränk (Porcari Sweat oder Aquarius), Kaffee heiß und kalt, Grüne Tee Getränke, etc). Noch größer ist das Angebot in den "Convinience Stores die 24 Stunden geöffnet haben. Verdursten braucht also niemand in Japan.

Die japanischen Biersorten wie Kirin, Suntory, Sapporo oder Asahi sind dem europäischen Pils recht ähnlich. Sehr beliebt, aber teuer, ist schottischer Whisky, der als Inbegriff von Weltoffenheit und Internationalität gilt. Es werden auch zahlreiche japanische Whiskysorten wie Suntory oder Nikka angeboten.
Der Genuss alkoholischer Getränke wird von einer traditionellen Höflichkeitsetikette begleitet. Dazu gehört, dass das Glas des Gastes immer gefüllt ist. Als Ausdruck der Höflichkeit darf der Gast dem Gastgeber nachschenken, sich aber auf keinen Fall selbst eingießen.

Zum Essen trinkt man, das dem deutschen Bier in nichts nachstehende süffige jap. "Biru", oder "Sake", Reiswein. Abends in einer Disco oder in einer Karaoke-Bar (Laien-Gesangsbar) trinkt man mit Wasser verdünnten Whisky "Mizu-wari". Japaner lieben auch "Calpis"-Getränke, ähnlich dem türkischen Ayran, ist es ein leicht gesalzenes Milchgetränk, sehr angenehm in der täglichen Hitze. 

Zum Essen ist es Brauch umsonst Wasser und grünen Tee zu bekommen. So zahlt man nur das was man ist, nicht das doppelte weil man ein paar Softgetränke dazu hatte ...
 

 

       

Nightlife
Wer in Japan ein preisgünstiges Abendvergnügen sucht, wählt am besten die einfachen Trinkstätten (Izakaya oder Nomiya), in denen auch Snacks serviert werden, oder betritt ein rustikales „Rote-Laterne-Lokal“ (Akachôchin). Hotelbars und Clubs in beliebten Ausgehvierteln sind meist sehr teuer. Der Klassiker im typisch japanischen Abendprogramm sind Karaoke-Bars, in denen die Gäste sich selbst als Sänger bekannter Hits und Oldies versuchen können. Ein weiteres verbreitetes Freizeitvergnügen ist Pachinko, das dem Bingo-Spiel ähnelt. Daneben gibt es natürlich Kinos, Bars, Cafés und Clubs. In der Metropole besser MEGA-CITY Tokyo (12,5 Mio Einwohner) gibt es ein tägliches Programm von hochklassigen Konzerten, die immer schnell ausverkauft sind.

Perfekt Waschen und Baden
Für die Benutzung eines japanischen Bades (Onsen) gelten eigene Spielregeln. Zunächst duscht man sich außerhalb der Badewanne gründlich mit Seife ab. Danach steigt man in die vorbereitete Wanne, die nur zum entspannenden Bad – und nicht zur Reinigung – dient. Die Temperatur mag dem Anfänger extrem heiß erscheinen (41-42 Grad), aber nach einer Gewöhnungsphase wird man feststellen, wie entspannend die Hitze ist. Ein großer Fehler ist es, das Wasser nach dem Bad abzulassen: Es wird nämlich nacheinander von allen Hausbewohnern benutzt.

Werte
Traditionelle Etikette hat auch im modernen Japan einen hohen Stellenwert. Verstöße gegen die guten Sitten durch unwissende "gaijin" (Ausländer) nehmen die meisten Japaner nicht übel. Trotzdem werden sie es aber sehr schätzen, wenn Besucher einige der grundlegenden Werte kennen und respektieren.

Die wichtigsten Regeln im Überblick:
 
 
Bei der Anrede japanischer Männer und Frauen wird die höfliche Nachsilbe "San" benutzt: Ein Herr Kenzo wird demnach mit „Kenzo-san“ angesprochen.    
 
In Wohnhäusern und den traditionellen, mit Strohmatten ausgelegten Tatamizimmern werden die Schuhe ausgezogen.    
 
Zur Begrüßung gehört immer eine Verbeugung, bei der man sich aus der Taille heraus um ca. 45 Grad beugt.    
 
Der Austausch von Visitenkarten ist eine gesellschaftliche Zeremonie. Tragen Sie stets eigene Visitenkarten bei sich und nehmen Sie die Karte Ihres Gegenübers immer mit Respekt entgegen.    
 
In Restaurants und Bars füllt man sich das Glas nie selbst. Tischnachbarn schenken sich gegenseitig ein.    
 
Die Füße gelten als „unreine Körperteile“. Beim Sitzen sollten Ihre Fußsohlen deshalb nicht in Richtung des Gegenübers weisen.    
 
Vermeiden Sie öffentliches Naseputzen – es gilt als unbeherrscht.    
 
Pünktlichkeit wird sehr hoch bewertet, Unpünktlichkeit als charakterliche Schwäche interpretiert.    
 
Vermeiden Sie ein zu offenes, direktes Auftreten – Japaner schätzen eine vornehme Zurückhaltung.    
 
Kleine, liebevoll eingepackte Gastgeschenke sind sehr beliebt, werden aber nicht sofort geöffnet.

 

Glaube
In Japan gibt es zwei große Glaubensrichtungen: den Shintoismus und den Buddhismus. Der Shintoismus ("Weg der Götter"), die 1500 Jahre alte ursprüngliche Form der Naturverehrung, geht von der Einheit von göttlichen Wesen, Naturgewalten und Menschen aus. Verbreitete Rituale des Shintoismus sind Opfergaben – meist Reis, Sake, Wasser, Salz und Zweige, die in weißen Porzellangefäßen dargebracht werden – sowie traditionelle Reinigungs- und Hochzeitszeremonien.  
 
Die zweite weit verbreitete Religion ist der Buddhismus, der im Jahr 552 über Korea aus China ins Land kam. Hauptaspekt dieser Glaubensrichtung ist die Erlösung vom irdischen Leiden durch Wissen – durch Erkenntnis der Nichtigkeit des Ichs und die Erfassung einer „All-Einheit“.  
 
Die beiden Glaubensrichtungen schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern sind im religiösen Alltag der Bevölkerung auf komplexe Weise vereint. Viele Japaner praktizieren eine volkstümliche Mischung beider Religionen.

Narita Shinto-Tempel in Yame (Kyushu) im November 2005    Meditation mit Mönch

  

Die japanische Schrift
Die japanische Schrift setzt sich aus drei Systemen zusammen, den ursprünglichen chinesischen Schriftzeichen „Kanji“ und den aus ihnen abgeleiteten Kurzschriftzeichen „Hiragana“ und „Katakana“. Diese sind in der Strichzahl stark reduziert und werden mit geschwungenen Pinselstrichen dargestellt. Um eine Tageszeitung ganz sicher lesen zu können, muss man rund 3000 verschiedene Zeichen beherrschen. Als Tourist kann man sich aber auch ohne Schriftkunde orientieren: Straßenschilder, Bahn- und Busstationen sind meist zusätzlich in lateinischer Schrift ausgewiesen.

     

Temiyage und Omiyage
Um sich für Einladungen zu bedanken, schenkt man eine kleine Aufmerksamkeit (Temiyage), meistens Kuchen, Süßigkeiten oder Sake. Als Mitbringsel von einer Reise wird Omiyage verschenkt – Souvenirs für Freunde, Arbeitskollegen und Verwandte.

Japaner schenken gerne und oft. Geschenke werden mit beiden Händen ausgehändigt und entgegengenommen. Bei der Auswahl der Geschenke ist Vorsicht geboten, da der Aberglaube einige Gaben als Unglücksbringer sieht – zum Beispiel solche, die aus vier Teilen bestehen. Die Zahl Vier wird in Japan mit dem Tod gleichgesetzt. Ein Messer zu schenken bedeutet Unglück. Symbolisch wird dadurch die Freundschaft zerschnitten.

  

Ryokan
Ryokan nennt sich der typische japanische Gasthof, der in allen Größen in ganz Japan verbreitet ist. Hier kann man die traditionelle japanische Atmosphäre hautnah erleben.  
 
Die Gästezimmer sind im typisch japanischen Stil eingerichtet – mit Tatami-Fußmatten, niedrigen Tischen und Futons. Jeder Gast erhält für die Dauer seines Aufenthalts eine Yukata, die sowohl für Spaziergänge als auch als Schlafanzug getragen werden kann. Die Mahlzeiten werden meist im Zimmer serviert.

      

zu Gast im weltberühmten SAWANOJA-Ryokan. Einem für Tokioter-Verhältnisse preiswerten, sehr zu empfehlenden traditionellen Hotel im Stadtteil UENO